Wie die Idee zum eigenen Festival-Schmuck entstand
im Gespräch mit Julia Förster-Oetter (#meingoldschmiedehandwerk)
Da wir möchten, dass unsere Festivalerlebnisse jedes Jahr nachwirken, haben wir jedes Jahr ein Schmuckstück, das als Erinnerung dienen soll.
Gerne gewähren wir Ihnen einen Blick hinter die Kulissen, wie unser facettenreicher Festivalschmuck jedes Jahr entsteht. Hierzu haben wir uns mit der Handwerkerin und Goldschmiedin Julia unterhalten:
Liebe Julia, erzähl uns doch mal wann die Kooperation ihren Anfang nahm?
Julia:
Gerne. Das ist tatsächlich schon ein Weilchen her - und zwar fast 12 Jahre. Direkt in meinem ersten Jahr der Selbständigkeit war mein erster Sommer auch der erste Punkt der Kooperation mit dem Festival.
Die Idee von Sissy und mir war, dass wir Schmuckstücke kreieren, die eine schöne Erinnerung sind, wenn man wieder abreist. Wichtig hierbei war die Einzeigartigkeit der Schmuckstücke jedes Jahr bei gleichzeitiger Kombinierbarkeit, d.h. dass man auch über mehrere Jahre hinweg das vorjährige Modell mit der Kreation des Folgejahres kombinieren kann.
Welche Schmuckstücke sind seitdem entstanden:
Julia:
Den Anfang machte eine Festivalperle, wo das Logo in eine Perle hineingeprägt wurde. Darauf folgte dann ein Jahr später das Ganze in Metall, d.h. hierbei wurde das Festivallogo dann in eine Metallplatte gestempelt. Dies bot gleichzeitig die Möglichkeit, das Ganze namentlich zu individualisieren, was sowohl bei Festivalbesuchern wie auch Künstlern sehr gut ankam, weil dies ein schöne Erinnerung ist.
Es gab auch Schmuckstücke mit Blumen und ganz vielen bunten Farben, so bunt wie auch das Festival eben ist in seiner Ausgestaltung und den Kulturen.
Dieses Jahr ist der Stick-Pin ganz neu entstanden aus dem Edelmetall 925 Sterling Silber - genauso wie Manschettenknöpfe - und zwar aus Stahl mit Aluminium und mit dem Festivallogo geprägt. Das hat den Vorteil, dass dies nicht anläuft.
Wie lange brauchst du für die jährliche Ideenentwicklung?
Julia:
Das ist sehr unterschiedlich - das ist ein langer Prozess, der oft über Tage bzw. Wochen verteilt ist. In der Ruhe bei gleichartigen Arbeiten im Atelier kommen mir meist die besten Ideen, insbesondere wenn ich mehr zu tun habe - dann fließen die Gedanken und es entstehen umso mehr Ideen. Eingrenzen in Stunden o.ä. kann man das nicht und oft entstehen die Ideen für die Folgejahre schon mit viel Vorlauf.
Was unterscheidet deine Kreationen von anderen, liebe Julia?
Julia:
Auf jeden Fall die Glasperlen und das Individuelle. Viele Festspielgäste, nicht nur Bayreuther sondern auch international, möchten zu ihrem Kleid ein individuelles Schmuckstück, das perfekt passt. Und das zaubere ich dann.
Genauso wie z.B. Konfirmanden, die eine nachhaltige Erinnerung an den besonderen Tag haben möchten - diese erhalten bei mir ein Schmuckstück, das individuell gefertig wurde.
Was die meisten von mir anfragen ist tatsächlich die Kombination als Glas, Altgold verarbeiten sowie mittlerweile auch den 3D-Druck. Da ich mich stetig weiter entwickle, wächst auch mein Portfolio in den letzten Jahren, so dass auch den Zukunftspreis gewonnen habe.
Das Festival Junger Künstler fördert ja junge Talente. Wusstest du schon in einem jungen Alter, dass du genau das machen möchtest was du heute tust?
Julia:
Es war immer klar, dass ich was mit meinen Händen gestalten will und wirklich ins Handwerk gehen möchte. Der Weg ob es wirklich Goldschmieden werden wird, war lange ungewiss - denn das ist gar nicht so einfach. Zunächst stand auch noch Floristin in Kombination mit Keramikerin zur Auswahl, aber das hat sich nach einem Praktikum sehr schnell von selbst erledigt, weil ich merkte, dass dies gar nichts für mich ist.
Über Berufspraktika in der Schule erhielt ich dann einen Platz zum Goldschmieden und anschließend auch einen Ausbildungsplatz - das war damals in Hof und ich war 18 Jahre alt und hatte meine Mittlere Reife.
Deine Familie verbindet ja mittlerweile noch viel mehr mit dem Festival. Und zwar bezogen auf deinen Sohn Benedikt, der hier seit einigen Jahren dabei ist.
Julia:
Ja, unser großer Sohn, hat ganz jung beim Festival angefangen, da jedes Jahr sein Sommerpraktikum absolviert und beginnt jetzt im gleichen Alter wie ich damals seine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann beim Festival junger Künstler.
Liebe Julia, vielen Dank für diese Einblicke und wir freuen uns schon jetzt auf die wunderbaren Schmuckstücke!
Fotos: Olga Gassan